Morgenstunde (282. Blog-Notat)

Ein klarer Wintermorgen mit 2 Grad plus. Richtiger Schnee fällt diesen Winter in der Schorfheide aus.

Es ist wieder einmal ein paar Tage vor dem nächsten Nachsorgetermin in Schwedt (77 km-Weg), der dreimal indes verschoben wurde. Ärzte sind zuweilen eben auch krank, und so liegt der letzte Termin ein Jahr zurück. Vielleicht bin ich deshalb ein wenig schlotterig dieser Tage und diese Nacht. Ich konnte nicht schlafen, die Gedanken fuhren Schleife. Tumor-Nachsorge sollte wohl die beste Vorsorge nach Krebs sein, aber ich erlebe das ist nicht ganz so. Stichwort: Ärztemangel über Land und so auch in der Stadt, weil jeder, der sich nicht anders zu helfen weiß, dorthin gurkt. Ich versuchte im Sommer in der Berliner Charité (88 km-Weg) unterzukommen, aber selbst dort musste man mir sagen: „Beratungstermin – ja, Nachsorge übernehmen wir nicht mehr, wir sind überlastet.“ Da ist frau platt, denn die sehr wenigen Spezialisten im Norden Brandenburgs bekommen täglich Zuwachs, was alle überfordert. Nicht genug, dass es für Brustkrebspatientinnen hier in dieser Gegend null psychoonkologische Betreuung gibt, nun schlampt auch die medizin-technische Nachsorge. Ehrlich – das ist unbekömmlich. „Jetzt bloß keine flatternden Schlüpper bekommen!“ sagt man in der Uckermark gerne, wenn die Angst kommt. Ich hab dieses mulmige Gefühl stets „weggearbeitet“, aber wo leben wir denn – armes, reiches Deutschland?
Für meine zweite Med-Baustelle – einer Lungenkrankheit helfen mir inzwischen die sozialen Medien. In Ermanglung einer Lungensportgruppe o.ä. in erträglicher Nähe, nutze ich inzwischen Atemübungen, die auf YouTube demonstriert werden. Wie zum Beispiel hier. Vielleicht kommt ja demnächst ein Roboter vorbei, der Mamo- und Sonografie ausführt, auswertet, ggf. ne Chemo mixt und dann auch gleich noch dem Bestatter beizeiten Bescheid gibt…

Morgenstunde (281. Blog-Notat)

Kalendermotiv 2021: Natur(kunst)schau. Zeichnung: Petra Elsner

… weiter, immer weiter, das sechste Kalender-Motiv ist gezeichnet, aber mein Körper signalisierte mir gestern Abend: Mach Pause! Mach ich. Habt einen schönen Tag – alle miteinander.

Saat des Zweifels

Die Zugvögel haben die Saat
des Zweifels hinterlassen.
Als graues Gewächs
einer gefälschten Zeit
ist es aufgegangen.
Im Februar:
als kaltes Wortgewimmel.

© Petra Elsner
2. Februar 2020

Morgenstunde (280. Blog-Notat)

Ich habe endlich eine Grundidee für meine Museumsbroschüre gefunden und begonnen zu schreiben. Schnauf. Dachte schon, das wird irgendwie nix. Zwei Wochen Lesen, Brüten – gar nichts wollte dazu meinem Haupt entspringen. Aber heute fand ich beim Ackern und Schneeglöckchenschauen im Garten den Ansatz und den Faden, wie sich die Geschichte(n) entfalten könnte. Hab kurzerhand die Hacke fallen lassen und bin an den Computer gestürmt. Nun werde ich vorwärtskommen, denke ich jedenfalls. Diese Geschichten kann ich allerdings hier im Blog nicht preisgeben, es ist schließlich eine Auftragsarbeit….
Habt ein schönes Wochenende miteinander!