Morgenstunde (915. Blog-Notat)

Seit wir nicht mehr täglich das Haus verlassen müssen, geben wir im Januar der Natur nach. Wir sind wintermüde und schlafen mindestens 12 Stunden von 24. Ja, wir schlucken Vitamin D und drehen unsere Gartenrunden, aber seit einer Handvoll Jahren überkommt uns beide dieser lange Januarschlaf.  Früher stach mich ein schlechtes Gewissen, so lange in den Federn zu schlummern. Doch inzwischen lasse ich es wie eine Schlafkur zu.  Unterschwellig steckte dieses Naturell wohl schon immer in uns beiden – überlagert nur von Pflichten. Die Sehnsucht nach Winterschlaf, bekam bei mir im Jahr 2000 sogar eine Bildgestalt – Die Winterschläfer – eingepuppt in zwei Narrenräume… Ich würde das nicht Winter-Blues nennen… sondern Ruhebedürfnis.

Winterschläfer II, 70×100, Acryl auf Karton, 2000

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Unter dem Eis

Schorfheide zwischen Kurtschlag und Kappe. Foto: Petra Elsner
Schorfheide zwischen Kurtschlag und Kappe.
Foto: Petra Elsner

 Noch gefriert
die Zeit.
Nagt die Kälte
an meinen Flanken.
Das Herz ersehnt
milde Gedanken
und Leichtigkeit.
Doch noch schläft
das große Erwachen
unter der Zerbrechlichkeit.
(pe)

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