Das Auto ist voll beladen mit Bildern, Büchern und natürlich auch der Kiste mit druckfrischen Kalendern. Um 7 Uhr brechen wir nach Berlin-Pankow auf. Zum 50. Mal wird dort das „Fest an der Panke“ gefeiert. Neben allem, was so ein munteres Volksfest auf der Palette hat, zelebrieren 80 Künstler den ältesten Kunstmarkt von Pankow.
Neben den kreativen Schaustellen ist dieses 2. Wochenende im September auch immer eine gute Gelegenheit einander zu treffen, Gedanken auszutauschen und Freundschaften aufzufrischen.
Es wäre also schön, Ihr würdet vorbeikommen. Samstag und Sonntag ist mein Stand in der Ossietzkystraße von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Ein entspanntes Wochenende wünscht Euch allen, Eure Petra
Öffentliche Winterschreibarbeit zu “Milchmond”, der Kriminalgeschichte von Petra Elsner.
… Eines Morgens waren sie aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Manche Nacht hörte er nun einen Schrei aus der Erde, aber es war kein Ton, der noch zu ihm gehörte. Frau und Tochter blieben seit jenem Unfallmorgen verschwunden in einer anderen Zeit, und er begann sein Eremitendasein ohne den Wunsch nach menschlicher Nähe. Bis zu ihrem Blick, der so traurig war, dass er ihn kaum aushielt. Seither dachte er an Julie und wartete auf ihren Anruf. Wenige Tage vor Weihnachten war es soweit. Eine schlichte Verabredung für den nächsten Tag, aber sein Herz klopfte dabei, als hätte er einen 100-Meter-Sprint hinter sich.
Sie fuhren die 70 Kilometer von Sandberg nach Pankow mit drei Autos. Dörte, Otto und Julie. Kai Fischer hatte den nötigen Parkplatz für ein paar Stunden mit einem rotweißen Band abgesperrt und wartete vor dem fein sanierten Gründerzeithaus. Als Otto Lauras Wohnung betrat, bekam er weiche Knie. Er sah sofort, dass seine Ex-Geliebte hier nur ein Zwischendasein führte, und er fühlte sich dafür irgendwie verantwortlich. Jetzt zerlegte er Regale und die Frauen packten den übersichtlichen Hausrat in Taschen und Kisten. Die ganze Aktion dauerte keine drei Stunden. Als fast alles verstaut war, stellte Julie eine Platte mit belegten Brötchen und Becher mit Kaffee auf den Fußboden und bat: „Kommt, kleine Stärkung!“ Die Helfer hockten sich wie um ein Lagerfeuer auf die blanken Dielen und langten zu.
„Was machst Du jetzt mit dem ganzen Zeug?“, fragte Dörte. Julie hing mit den Lippen pustend am heißen Kaffee und sprach ganz ruhig: „Ich bin noch nicht ganz sicher, ob dass der richtige Weg ist, aber ich muss das Leben neu zu sortieren. Hab mir überlegt, zwei Ferienzimmer auf dem Hof einzurichten, dafür kann ich die Sachen hier gut gebrauchen. Und wenn die Saison angelaufen ist, hole ich die Mutter zurück nach Hause. Wir hatten eine Verabredung, die Laura und ich, unsere Mutter kommt nicht ins Heim. Im Moment ging es für mich nicht anders, aber ich werde mein Versprechen halten.“
Kai Fischer fixierte Julie mit großen Augen und dachte: Stark, so eine tapfere Frau.
Dörte sah seinen Blick, freute sich still für ihre Nachbarin und sprach dann in das Rund. „Ferienzimmer – das ist eine gute Idee! Was meinst Du, wie oft ich nach meinen Schorfheide-Führungen gefragt werde, wo man hier ein Wochenende oder ein paar Tage unterkommen kann. Auch die Jäger suchen immer ein einfaches Quartier. Da kann ich Dir bestimmt ein paar Weichen stellen.“
Otto Ehrenburg fand die Idee auch gut und nützlich: „Wisst ihr, der Alfons aus Friedrichswalde und ich planen ab Mai Fototouren ins Wolfserwartungsgebiet. Ich bin sicher, dass diese Waldwanderer auch Übernachtungsmöglichkeiten suchen werden. Gut möglich, dass Du bald noch die Scheune ausbauen musst.“
Dörte neigte sich flüsternd zu Julie: „Spürst Du eigentlich, wie der Dich anschaut?“ …
Alle in dieser Kriminalgeschichte vorkommenden Namen, Personen, Organisationen, Orte sind erfunden oder werden rein fiktiv benutzt. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Geschehnissen, Orten oder Personen, lebend oder tot, sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.
Öffentliche Winterschreibarbeit zu der Kriminalgeschichte “Milchmond” von Petra Elsner.
… Der Herbst verwehte und der Dezember zündete die Adventslichter an. Julie fuhr an diesem Samstag mit dem alten Rover nach Berlin, um endlich den Ärger auszuräumen und die Funkstille zwischen den Schwestern zu beenden. Unterwegs bummelte sie noch etwas entlang der Landstraßen. Stoppte für frische Schrippen beim Bäcker am Bahnhof Wandlitzsee und kaufte einen schönen Strauß bei „Sonnenblume“ in Klosterfelde. Als Julie die Florastraße 23 in Pankow erreichte, schob gerade eine Frau ihren Kinderwagen durch den Hauseingang. Die Besucherin schlüpfte in das Innere und brauchte nun keine Reaktion über die Wechselsprechanlage abzuwarten. Sie hatte schon ein, zwei Stufen genommen, da fiel ihr Blick auf die Briefkästen. Einer quoll über und darunter stand ein rappelvoller Pappkarton. Sie ging noch einmal zurück, zog einen Briefumschlag aus der Menge und sah, der Empfänger war Laura Acker. Julie beschlich ein ungutes Gefühl. Das sah nicht nach ihrer Schwester aus. Sie war eine, die anderer Leute Leben sortierte und pflegte, nie würde sie sich selbst vernachlässigen. Es musste etwas geschehen sein. In der Wohnung im zweiten Stock öffnete niemand. Julie lief zurück ins Erdgeschoss und fand dort am Mitteilungsbrett der Verwaltung die Nummer des Hausmeisters. Die wählte sie und erklärte: „Herr Fischer, Sie müssen kommen und die Wohnung meiner Schwester Laura Acker öffnen. Es muss etwas geschehen sein.“
Der hagere Mann unter Lederschiebermütze zögerte. Ja, er hatte den Ausweis der Frau gesehen, offenbar war sie die Schwester der Mieterin. Aber, da könnte ja jeder kommen und einem unerwünscht in die wohl behütete Privatszene trampeln. Vielleicht wollte die Ackern einfach die leidige Familie nicht sehen. Doch der überfüllte Briefkasten, gab auch ihm zu denken. „Und Sie sind sich sicher, dass Frau Acker nicht länger verreist ist?“ „Ganz sicher!“
Hinter der Wohnungstür wartete staubige Stille. Kai Fischer kräuselte eine Sorgenstirn: „Das lässt nichts Gutes vermuten. Wie lange hatten Sie keinen Kontakt zu ihr gehabt?“ „Etwa drei Wochen.“ „Sie sollten eine Vermisstenanzeige aufgeben.“ Julie starrte blass vor sich hin. „Vielleicht ist sie ja bei einem Typen abgetaucht oder liegt in irgendeinem Krankenhaus. Man muss ja nicht gleich Schwarzmalen.“ Er schob die Frau aus der verwaisten Wohnung. Draußen sah er in ihr erschrockenes Gesicht. Sie schien wie angewachsen auf den Gehwegplatten. „Soll ich Sie zur Polizei fahren?“ Julie nickte…
Der Text darf ohne Angabe des Urhebers nicht weiterverwendet oder kopiert werden. Auch das Zitieren von Textstellen bei Veranstaltungen bedarf meiner Genehmigung.
Alle in dieser Kriminalgeschichte vorkommenden Namen, Personen, Organisationen, Orte sind erfunden oder werden rein fiktiv benutzt. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Geschehnissen, Orten oder Personen, lebend oder tot, sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.
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