Woher des Brandenburgers Affinität zu Country-Festen stammt, war mir lange Zeit wirklich schleierhaft. Doch es gibt unzählige Country-Vereine, Westernladys, Country-Frühschoppen, Country-Weekends, Country-& Truckerfestivals, die Westernstadt Eldorado, selbst einem Einfamilienhaus der Massivbauweise gab man für Berlin-Brandenburg den Namen Country. Irgendwie eigenartig. Doch neulich wusste ich plötzlich, warum gerade jene Folk-Musik aus den USA hier so großen Anklang findet. Wir holperten gerade mit unserem alten Auto einen nett-verschlammten Waldweg entlang. Das Frühstück grüßte gewissermaßen bei jeder Bodenwelle, und endlich wusste ich es (vom Magen her): Der Brandenburger muss einfach auf solchen Pfaden ein Gefühl von „Yippi-jeh-jeh-yippi-yippi-jeh-jeh“ bekommen. Auf unseren berühmt-berüchtigten Sommerwegen und manchen vergessenen Kopfsteinstraßen kann man eben nur ein Reit- statt einem Fahrgefühl entwickeln. Und so scheint es dann doch logisch, dass es in den präriehaften Weiten der Mark Brandenburg recht viele Country- und Westernfreunde siedeln.
© Petra Elsner
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