Morgenstunde (616. Blog-Notat)

Gestern: Ein Hauch von Frühling.

Ein trauriger Morgen: In Europa ist Krieg. Ich gehöre zu jener ersten Generation, die nie selbst einen Krieg erleben musste. Aber ich wusste immer – ein Friedenskind der Nachkriegsordnung zu sein, ist ein brüchiges Privileg, wohl deshalb war ich immer als Pazifistin unterwegs. Fast ein Menschenleben lang hat der Frieden im Herzen Europas gehalten. Wohin Putins Raub- und Rachefeldzug führen wird, wissen wir noch nicht, aber es wird auch unser aller Leben Konsequenzen haben. Es ist seltsam, dass im Kleinen das Leben so weitergeht, als wäre nichts…

Die erste Geschichte nach meinem Krankenhausaufenthalt ist aus dem Sack. Keine ganz unwichtige, wie ich finde, denn sie erzählt von unseren Urängsten und wie eine damit umzugehen lernt. Es ist eine autobiografische Erzählung. Kann ja auch mal sein – dem Leben die Erkenntnisse abzuringen, nicht alles muss in der Literatur Erfindung sein, wenngleich letzteres am meisten Spaß macht 😊. Es geht insgesamt ganz langsam vorwärts mit den Befindlichkeiten. Die Rückenmuskulatur schmerzt noch allein vom aufrecht halten. Immer noch ruhe ich tagsüber mehr als drei Stunden, die Kraft lässt auf sich warten. Aber: Hinter mir liegt die erste durchgeschlafene Nacht ohne Hustenanfälle seit drei Wochen 😊. Gestern gab es diese kleine Erfindung: Der Klammhold hat als Schlammspritzer eine Gestalt bekommen. Heute nehme ich mir die Pfützenspringerin vor und denke währenddessen über das zu erzählende Märchen nach…

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