Morgenstunde (229. Blog-Notat)

Die letzten Lindenblätter
Diese Rosen hat im Hochsommer den Geist aufgegeben, jetzt schaut etwas anderes aus dem Geäst.

Mildes Herbstwetter – ich liebe es, wenn da die Blätterberge nicht wären. Jedes Jahr der gleiche Kampfsport, aus dem sich der Imkergatte tunlichst raushält. Er sinnt den Bienenträumen nach und hofft in sich gekehrt auf ein Gartenwunder. Ich kann mich noch erinnern, als ich im ersten Dorfsommer, die Vorderfront des Häuschens weißstrich. Der Liebste war in Rehfelde in Märkisch Oderland (wo wir einst ein Waldgrundstück gepachtet hatten) zu einer Imkerversammlung. Als er abends heimkehrte, fragte ich beiläufig, ob ihm beim Ankommen etwas aufgefallen wäre. „Nö, was denn?“ Ich bat ihn vor das Haus – und? Er sah nichts. Nach gefühlten fünf Minuten, fragte ich, ob ihm nicht aufgefallen wäre, dass das graue Häuschen plötzlich weiß wäre. Da meinte er doch: „Ach, ja, in meiner Vorstellung sah es schon immer so aus…“ Ups, so schauen Männer, sie sehen die Dinge gewissermaßen fein-fertig. Wie von Zauberhand.  Nun denn. Ich muss mal eben vom Blätterfegen verschnaufen und checke Post. Es gibt die ersten Zusagen zu meiner 1. Adventsaktion (von 14 bis 16 Uhr) im Atelier, was mich echt freut, vielleicht entsteht hier eine neue Tradition. Derweil gestalte ich schon mal wetterfeste Geschichtenblätter für einen Lesebaum im Hof beim Feuer. Dort werde ich zu jeder vollen Stunde eine Geschichte vorlesen. Zwischendurch kann man/frau auch selbst in weihnachtlichen Geschichten schmökern, in fünf Wochen ist es soweit …

PS am Nachmittag: Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Der Liebste hat mich lautlos Klagen gesehen, beim Schuften und ist mir doch wirklich beigesprungen… 🙂

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