Weiße Weihnacht mit Ariella – eine Vorlesezeit!
Kategorie: Advent
Dezember
Heute gibt es eine Geschichte aus meinem Weihnachtsfundus, die einst unserer Schokoladenköchin Johanna gewidtmet war… Ihre Tochter Susanne führt diese feine Tradition weiter und so ist es nun zu ihrem Märchen geworden…
Das Pralinenmädchen
Dezember
Unser Geschenktipp der Woche : Blütenhonig vom Imkergatten!
und eine Geschichte aus meinem Weihnachtsarchiv:
Die Zauberbrezel
In der Weihnachtsbäckerei hing über der Tür eine große Laugenbrezel in der ein Weihnachtszwerg stand und über das heilige Naschverbot vor dem Fest wachte. Die Versuchung war für alle Gesellen groß. Seit Wochen wuchsen Berge von Plätzchen, Stollen, Pfefferkuchen und Schokoladenherzen durch ihr handwerkliches Geschick. Und ein Duft hing in der der großen Backstube, der tagein, tagaus die Naschversuchung anstiftete. Es war wirklich schwer zu widerstehen. Aber wem das nicht gelang, den warf der Bäckermeister ohne Lohn aus seiner Anstellung. Das wusste der kleine Brezelzwerg. Als wieder einmal ein Nascher ertappt und auf die Straße geworfen wurde, regte sich Mitleid in ihm. Er überlegte, wie er den emsigen Gesellen beistehen könnte. Als die Nacht kam stieg er hinunter in die stille Backstube und rief alle Weihnachtszwerge zusammen: „Lasst uns Zauberbrezeln backen! Sie sollen den Gesellen helfen, das Naschverbot einzuhalten, damit keiner mehr vor dem Fest seinen Job verliert.“ Gesagt, getan. Die Zwerge buken herzhafte Brezeln, die winzig klein und unsichtbar waren und einfach schmolzen, wenn man sie auf die Zunge legte. Mit dem Schmelz war aller Appetit verschwunden. Anderntags sah der Brezelzwerg wie sich einer der Gesellen kaum noch beherrschen konnte. Er sprang ihm bei und drückte ihm eine Zauberbrezel in die Hand. „Leg sie auf die Zunge und dein Heißhunger wird verschwinden.“ Doch der Meister sah die Übergabe. „Zeig her, was hältst du in deiner Hand!“, schrie er und eilte herbei. Der Geselle zögerte, denn er spürte ja, dass er etwas in der Hand verbarg. Schließlich öffnete er sie und staunte ebenso wie der Meister. „Nichts? Willst du mich foppen?“ „Nein, nein, der Zwerg hat mir nur einen Morgengruß in die Hand gegeben,“ flunkerte er erleichtert. Als der Meister sich abkehrte, legte sich der Geselle die Zauberbrezel auf die Zunge und alles war gut. Fortan, brauchte es nur einen bittenden Blick hinauf zum Brezelzwerg, um eine helfende Zauberbrezel zu bekommen.
© Petra Elsner
Dezember
Wenn man Engel verschenkt
In einer Kirchgemeinde feierte man mit einer festlichen Kaffeezeit den Advent und Lieselotte gab ihr Bestes an der Harfe. Weil es sich herumgesprochen hatte, wie gut sie die Saiten zupft, kamen zu dieser Feier mehr Menschen als erwartet. Die fromme Musikerin hatte sich ausgedacht, jedem Gast am Ende ihrer Darbietung, einen Schutzengel zu schenken. 40 Stück hatte sie sich dafür besorgt, aber, oh je, sie reichten nicht. Jene, die keinen bekamen, standen nun vor der Frau und fragten leise: „Und wo ist mein Engel?“ Lieselotte war entsetzt. Sie hatte Gutes bewirken wollen, doch nun stand Enttäuschung im Raum. So sehr sich die Musikerin auch entschuldigte, die ohne Engel waren glaubten, sie hätten keinen verdient und mit diesem Gedanken, gingen sie nach Hause. Lieselotte schämte sich und schlief schlecht in der Nacht. Ihr unsichtbarer Schutzengel raunte ihr verärgert ins Ohr: „Wenn du Engel verschenken willst, zähle zuvor die Gäste ab oder lass es besser!“ Lieselotte rieb sich erstaunt die Augen, als sie am Morgen genau die fehlende Anzahl von Engeln auf ihrem Nachtisch entdeckte. An diesem Tag im Advent, lief sie durch das Städtchen und brachte jedem enttäuschten Konzertgast, seinen Engel mit einem wohlbedachten Spruch ins Haus. (pe)
Dezember

Die Weihnachtsmaus stammt aus Skandinavien und ist längst als lustiges Filzgebilde in der hiesigen Winterdeko angekommen. Es gibt Geschichten und Gedichte über sie, in denen sie einen Weihnachtsbaum bewohnt und dort so manchen Schabernack treibt. Meine Weihnachtsmaus ist in diesem Jahr der Datumsträger durch den Dezember. Mehr soll sie nicht sein…😊
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24 Heimlichleiten im Advent

Die Weihnachtsgeschichte für 2024
Heimlichkeiten
Ende November zog Florian Bender in diese Kleinstadt mit S-Bahn-Anschluss. Damit sparte er auf seinem Pendelweg nun zwei Stunden Fahrzeit. Aber noch spürte er nichts von dem Gewinn. Dieses tägliche ins Morgendunkel treten und aus dem Abendschwarz heimkehren machten den jungen Mann unglaublich müde, dass er nachlässig die Schuhe vor der Wohnungstür abstreifte und von dort direkt auf das Schlafsofa fiel. Der Umzug und der Schichtdienst im Labor machten ihm schwer zu schaffen. Ein paar Tage später zündete der Advent ein sanftes Lichtermeer in der Stadt an. Auf der Kunsteisbahn drehten Jugendliche ihre Runden. Florian lockte ein winziger Adventsmarkt in den Stadtpark. Am Glühweinstand drängte sich eine Menschentraube. Aber gut, er hatte ja Zeit. Und wie er da so wartend stand, das Duftgemisch aus gerösteten Mandeln, Zuckerwatte und Wein in sich aufnahm, erinnerte er sich lächelnd an den kleinen Markt, den man in seinem Heimatdorf alljährlich der Gemeinschaft spendierte. „Pur oder mit Schuss?“, fragte eine helle Stimme unter der viel zu großen roten Kapuze. „Äm, pur bitte“, antwortete Florian und sah dabei in zwei fröhliche Augenlichter. Einen Moment nur, dann schob man ihn schon weg vom Ausschank. Er schlürfte langsam seinen Glühwein und schlenderte über den bunten Markt. An einem Lichterstand kaufte er sich einen kleinen roten Adventsstern, damit ging er heim.
Als Florian am nächsten Morgen die Tür zum Treppenhaus öffnete, steckte ein Tannenzweig mit Strohstern in seinen Schuhen. „Wer macht denn sowas?“, murmelte er und sah sich ratlos um. Schläfrige Stille im Haus, kein Laut. Jeden Morgen steckte fortan etwas anderes in seinen Schuhen: Schuhputzcreme, ein Putzlappen, Weihnachtstee, eine Apfelsine mit aufgemaltem lächelndem Gesicht. Am 6. Dezember fand er, obwohl die Schuhe ungeputzt waren, einen Schokoladennikolaus darin. Es folgten Nüsse, Plätzchen, Brillentücher, Lebkuchengewürz und ein handgeschriebenes Weihnachtslied. Der Mann war irritiert und zugleich wundersam berührt. Irgendjemand spielte heimlich den Wichtel, nur wer? Die Tage vergingen, und im Haus duftete es inzwischen hinter fast jeder Tür nach Weihnachtsbäckerei. In Florian machte sich so eine schöne Erwartung auf das Fest breit. Er würde Heiligabend in sein Dorf fahren, um mit Freunden und den Eltern zu feiern. Dafür schlenderte er noch einmal über den Adventsmarkt, um ein paar kleine Geschenke auszusuchen. Auf der Bühne spielten Kinder der Grundschule eine Weihnachtsgeschichte, als Florian den Plätzchenstand entdeckte. Diesmal schenkte die Wichtelfrau mit der viel zu großen Kapuze keinen Glühwein aus. Sie stand am Plätzchenstand und funkelte ihn an. „Wer hat die gebacken?“, erkundigte er sich. Sie erzählte ihm, dass sie diese mit der Klasse 4 b nach einem Rezept ihrer Großmutter gefertigt habe. „Möchten Sie ein Plätzchen probieren?“ Florian kostete: „Hm, lecker, fein-nussig und nicht zu süß. Ich nehme gerne drei Tütchen.“ Während er zahlte, rief es vom Stand gegenüber: „Hey, Lea, kannst du mal schnell kommen? Wir brauchen hier die Weihnachtsfrau!“ Florian sah ihr neugierig nach. An jenem Stand wurden Strohsterne gebastelt, und die helfenden Hände reichten einfach nicht aus. Mit hochroten Wangen nahm sich die Frau mit der viel zu großen Kapuze der Sache an. Weihnachtsfrau, sinnierte Florian und dachte: wie schön. Im Vorbeigehen wehten seine Worte durch das Kinderstimmengewirr am Sternestand: „Gefällt mir, was Sie hier tun!“ Lea sah strahlend zu ihm auf, aber da zerrte bereits wieder ein Mädchen an ihr herum: „Zeig doch mal…!“
Fünf Uhr morgens öffnete Florian leise die Tür, denn er hoffte, endlich diesen Wichtel zu entdecken. Aber nein, wieder nicht. Diesmal steckten in seinen Schuhen zwei Plätzchentüten. Genau die Gleichen, die er gestern auf dem Adventsmarkt erworben hatte. Plötzlich ahnte er, wer hier den Wichtel gab. Er stieg hinunter zu den Briefkästen und fand den Namen: Lea Winter. Sieh an, die Weihnachtsfrau hat hier ihr Quartier.
Lea Winter schlich in aller Früh vor die Einraumwohnung ihres neuen Nachbarn, dem sie hier noch nie begegnet war. Sie steckte ein paar handgestrickte Socken in die Schuhe und dachte bei sich: Schuhe vor der Haustür, was für eine blöde Marotte. Vielleicht merkt er es, wenn ich die Latschen nach dem Fest nicht mehr füttere. Als sie sich umdrehte, sah sie ein Päckchen an ihrem Türknopf baumeln. Ein roter Stern verbarg sich darin und ein Zettel mit der Botschaft: „Vom Wichtel der Weihnachtsfrau – wünsche frohes Fest!“
Und das waren sie, die…

Text & Zeichnungen: Petra Elsner
24 Heimlichkeiten im Advent

Morgenstunde (1024. Blog-Notat)
Der Advent geht zur Neige und alles ist gerichtet für das schönste Fest des Jahres. Nur neue Taschentücher müssen noch beschafft werden… Meine bebilderte Wichtelei zeigt heute den Staunenden. Ich bin mir inzwischen uneins, ob derlei Zeichenarbeit noch Sinn macht. In keinem Jahr zuvor sind mir so viele Adventskalender begegnet wie in diesem. Gefühlt bietet jeder Zweite einen zum Mitzählen an. Das Türchen öffnen ist vielerorts sogar zum Bratwurst-Glühwein-Event geworden und macht dem Eigentlichen zwar nicht Konkurrenz, aber zusätzlichen Stress. Sollte es nicht nur die Tage durch den Advent mit Vorfreude flankieren? Die Adventskalender sind inflationär geworden, da bin ich wohl raus.
PS: Die Weihnachtsgeschichte aber bleibt 😊.
24 Heimlichkeiten im Advent
Morgenstunde (1023 Blog-Notat)
Zwischen Post beantworten, Kochen, Schniefen, Sprunggelenk-Training hatte Lust auf neue Spachtelarbeiten. Zwei weitere sind es geworden, auch die Passepartouts sind geschnitten… Das macht zwischen den Husten- und Niesanfällen doch gute Stimmung… Ich werde die Arbeiten jetzt in Folientüten stecken, denn nicht alles kann auch gerahmt werden, auf die Dauer zu teuer…
Habt alle miteinander einen schönen 4. Advent!
24 Heimlichkeiten im Advent
Morgenstunde (1022. Blog-Notat)
Es ist heute die tiefste Dunkelzeit des Jahres: Wintersonnenwende. Eine Zeit, in der auch die Deutschen sehr emotional und so besonders verletzlich sind. Die gestrige Terrorfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist grausam, verstörend und zeigt, wenn ein Einzelner aufbricht, um sich für irgendetwas pauschal zu rächen, ist er kaum aufzuhalten. Ein Schatten liegt nun auf der Weihnachtszeit 2024…
















