Morgenstunde (628. Blog-Notat)

Büsche auslichten

Das ganze Wochenende Flieder- und Hartriegelbüsche gelichtet und junge Triebe gekappt. Der Wind blies dazu eisig. Aus dem Nachbarzaun klapperten und wankten dazu die vom ersten Frühjahrssturm gelösten Zaunfelder. Ein knarrendes Bruchholzröhren. Aber der Garten lag so wunderfein im Frühlingslicht. Das nährte die Hoffnung, dass der Winter endlich gehen wird. Wenn ich als Kind Ostern meine Großmutter in der Osterglockensenke an der Bache besuchte, war die immer wiederkehrende Frage bei allen Begegnungen „Und, gut über den Winter gekommen?“ Danach beklagten die Alten lange all die Maläsen, die ihnen im Winter zu schaffen machten. Es muss seinerzeit, in den grauen 50er Jahren, durchweg schwieriger gewesen sein, den Winter zu überstehen. Will sagen, es starb sich damals schneller und die Leute haben sich einfach mal länger als heutzutage hingelegt, wenn es ihnen in ihren Winterhäusern nicht gut ging. Der Frühling wird richten…

Frisches Lyrik-Segel

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