Eine Liaison aus Folk, Akustik, Pop und Indie

Das Privatkonzert am 15. März, 20 Uhr, KulturGut Sarnow:

Meistens werden Harbachs Privatkonzerte im Schein hunderter Teelichter in der Immanuel Kirche von Groß Schönebeck gegeben, aber manchmal finden sie auch auf dem KulturGut Sarnow statt. Diesmal kommt am 15. März die irische Sängerin und Gitarristin ODI dorthin, wo die Schorfheide besonders verwunschen-schön ist. Ab 20 Uhr gibt es ihre pralle und ergreifende Musik auf die Ohren, als eine wundervolle Liaison aus Folk, Akustik, Pop und Indie. Dave Redfearn begleitet sie mit Gesang, Gitarre und Harmonika.
Wie es zu den Privatkonzerten kam? So anno 2007 stieß Petra Harbach beim nächtlichen TV-Zappen auf den irischen Sänger Kieran Goss und war begeistert. Sie steckte mit ihrer Freude Mann Peter an, womit die zwei auf eine folgenreiche Fanreise gingen. Die brachte sie von Berlin in ein klitzekleines Musikquartier in Weimar. Peter und Petra dachten an die schöne Kirche zu Haus. Dort wäre mehr Platz als hier und mehr Atmosphäre. Deshalb nimmt Harbach all seinen Mut und sein bisschen Englisch zusammen, um nach einem Autogramm zu fragen und, ob der Sänger auch, ja, vielleicht in Groß Schönebeck auftreten würde? Im guten Deutsch meint dieser: „Warum nicht, man müsse seine Agentur fragen.“ Und damit begann für das Paar ihr Abenteuer „Privatkonzerte“.
Im Februar 2008 stehen Peter Harbach und der Musiker Goss in der Immanuelkirche vor rund 250  Menschen, als urplötzlich die Stimme des Gastgebers versagt, der gerade sein erstes großes Privatkonzert ansagen will. Er krächzt gewissermaßen nur noch sein „Willkommen“ in die heilige Halle. Aber dann beginnt die Schau im Kerzenschein und alles ist gut. Mancher meinte im Nachhinein: „Wir wussten ja gar nicht, dass du so ein Entertainer bist!“ Peter Harbach sieht sich selbst gar nicht so. Hat eher die große Flatter bei solchen Gelegenheiten. „Aber das sind Momente, in denen wächst man über sich hinaus“, kommentiert er sein anhaltendes Lampenfieber.
Seit 2004 lebt Peter Harbach mit seiner Liebe auf den ersten Blick unter diesem Dach. Der Informatiker aus Wusterhusen bei Greifswald hatte sich nach der Wende als Website-Gestalter und Internetberater selbstständig gemacht. Petra stammt aus Rheinsberg. Noch zu DDR-Zeiten wurde die Sportlehrerin nach Eberswalde geschickt. Vor etlichen Jahren erwarb sie das kleine Bauernhaus in der Triftstraße. Hier haben die zwei vor gut fünf  Jahren ihr Erspartes zusammengelegt, um dieses erste, und dann alle anderen Konzerte auszurichten. Vier, fünf im Jahr. Volles Risiko, denn nur über die Eintrittsgelder fließt das Geld zurück. Wenn nicht, war es das. Privatkonzert, dass heißt, ein  Honorar für den Musiker aufbringen, die Miete für die Kirche (oder andere Orte) und die Technik, GEMA-Gebühren, Plakate und Einladungskarten entwerfen und drucken, Medien informieren … die Bühne aufbauen und die Kerzen anzünden.
Nach dem ersten Konzert kamen die Dinge, sprich die Agenturen, von ganz allein auf die neuen Veranstalter zu. „Musikalisch sind wir nicht auf Irish Folk fixiert, wir hatten auch schon ein Blues-Jazz-Konzert mit Waldi Weiz. Davor begeisterten Mike Brosnan (The Flying Kiwi) und Julian Dawson (der Engländer im Rock) u.a.m. die Besucher. Mit dem Konzert von ODI unterstützen die Harbachs eine musikalisch-literarische Veranstaltungsreihe auf Gut Sarnow.

Peter Harbach in der Immanuel Kirche. Foto: Lutz Reinhardt
Peter Harbach in der Immanuel Kirche.
Foto: Lutz Reinhardt

Das Schiff der Immanuelkirche: Hier veranstalten Petra und Peter Harbach fünfmal im Jahr Privatkonzerte. Der Ort hat eine wunderbare Akustik mit wenig Nachhall.

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