Morgenstunde (471. Morgenstunde)

Wieder eine Woche mit Drohgebärden rund um die Impfstoffproduktion, es steckt das Potenzial für internationale Zerwürfnisse darin. Der Schacher hat naturgemäß auch kriminelle Energie, aber wer hätte schon gedacht, dass das Marktgesetz „Fressen und gefressen werden“ in einer Pandemie ausgesetzt wird? Marktvertrauen – ich hatte es nie und solche Tendenzen, dass beispielsweise die Antibiotika-Forschung für den Markt „uninteressant“ geworden ist, haben diesen Zweifel eher genährt. Ich denke an resistente Krankenhauskeime und es schaudert mich. Der Markt ist nicht menschlich, wäre er es, hätten wir eine gerechtere Welt.
Wir richten uns auf österliche Stille ein. Der Büchertisch ist abgedeckt, der Postkartenständer geräumt, damit die Schätzchen nicht einstauben. Kommt eh keiner ins Atelier und da wächst die Frage, was soll das noch? Ich denke an letztes Jahr Ostern: Der Papst mutterseelenallein bei seiner Osterbotschaft, das Bild wird in meinem Gedankenspeicher verharren, ebenso wie die LKW-Kolonnen mit den Toten von Bergamo. Die Zeiten geraten zum Wellenschlag. Jede Mutation kommt mit härterer Brandung, so scheint es jedenfalls. Habt trotzdem ein gutes Wochenende alle miteinander!

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