Morgenstunde (216. Blog-Notat)

Unterwegs in die Berge – vorbeifliegendes Land.

Die letzten Tage hießen wieder einmal „Elternzeit“. Ein Geburtstagsessen vorkochen und dann rauf mit den Töpfen auf die Autobahn bis ins Erzgebirgen. Unterwegs: Stau, Stau, Stau.
Eine stille, belegte Zeit war das am Krankenbett. Es fiel mir schwer das Unabänderliche anzunehmen, doch der Lebensabend der 89-jährigen Schwiegermutter schleicht sich aus der Zeit, ganz gleich, was wir Jüngeren uns wünschen.
Auch die Rückfahrt zwischen all den Freitags-Pendlern war strapaziös. Als wir bei Lanke von der Autobahn abfuhren, wollte ich schon aufatmen, aber auch die Landstraßen waren verstopft. 20 Kilometer vor dem Ziel hieß es in den Verkehrsnachrichten: „Unfall mit 6 Wagen auf der Prenzlauer Straße hinter Groß Schönebeck. Totalsperrung. Benutzen Sie bitte die Straße zwischen Schluft und Kurtschlag.“ Ha, so etwas hatten wir noch nie in den Verkehrsmeldungen gehört und mussten jetzt echt kichern – Straße. Nun gut, kann man dazu sagen. Sie ist schmaler gewölbter Kopfsteinpflasterdamm, den man mit maximal Tempo 30, aber nur sehr aufmerksam passieren kann (um nicht aufzusetzen) – satte sechs  Kilometer lang.  Das war eine merkwürdige Karawane, die sich durch den dichten Wald schlängelte.  Mit Gegenverkehr, der uns öfter in die Büsche schickte. Die Verunsicherung der Ortsunkundigen war echt spürbar. Am Ende waren wir nur noch erledigt. Etwas heiterte mich dann doch noch auf. Beim abendlichen Gartengang entdeckte ich fünf Birkenpilze dicht bei unserem Teich – Toll! Da werden wir nachher mal nachsehen, ob es im Wald auch Pilze gibt, oder ob das Wachsen nur dem feuchten Milieu beim Teich geschuldet ist. Übers Wochenende werde ich meine Weihnachtsgeschichte für 2019 schreiben und illustrieren. Diese Arbeit bekommt Ihr jetzt natürlich noch nicht zu sehen…
Schönes Wochenende allerseits,
Eure Petra

Umfahrung zwischen Schluft und Kurtschlag am 20. September 2019.
Birkenpilze im Garten.

PS nach dem Waldgang: Es gibt keine Pilze.

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