Morgenstunde (1085. Blog-Notat)

An manchen Tagen wird es mir Himmelangst. Inmitten eines anstiftenden Infekts beispielsweise (wie Ende Mai), worin das Hirn hämmert: ist dieser elende COPD-Zustand jetzt der Status Quo oder wird es wieder besser? Es weiß ja niemand, denn diese schlimmen Schübe können auch tödlich enden. Sprechen will kein Arzt darüber. Lebenserwartung? Es ist ein bisschen wie: Schau ‘n wir mal… Es gibt in meiner Umgebung niemanden, der sich mit den Schüben dieser Lungenkrankheit auskennt. So ist das für mich jedes Mal ein einsamer Kraftakt wieder auf die Beine zu kommen. Geistig einsam meine ich, denn emotionalen Beistand habe ich schon von meinem Liebsten.  Die langfristige Behandlung (seit 18 Jahren) mit dem entzündungshemmenden Kortison führt darüber hinaus zu Nebenwirkungen, die irgendwann das Heft übernehmen. Muskelschwund, Pergamenthaut, weiche Knochen… Die Perspektive ist nicht rosig, aber das bedrückt mich nicht ständig. Kaufen wir erst einmal noch einen Gartenstuhl für einen weiteren Verschnaufstopp bei (unter) der Linde und eine weichere Matratze, an der ich mich nicht so schnell verletze… Man glaubt es kaum, aber man kann sich durch das Streifen über Stoff diese dünne Haut verletzen. Möge man es mir verzeihen, wenn ich manchmal jaule…