Morgenstunde (576. Blog-Notat)

Auf den letzten Metern im Oktober steigen die Infektionszahlen wieder und wir erleben abermals die gleiche Maßnahmen-Debatte. Nur die Machtgegebenheiten sind andere und jene, die mit Härte und Strenge in der Pandemie agierten, werden im Abgang jetzt ganz locker. Was für ein Scherbensalat liegt da noch vor uns. Ich hoffe, die Neuen halten sich nicht zu lange an Formalien und den umstrittenen Ausdrucksformen „moderner Kommunikation“ auf und packen beherzt das Entschlacken der Verhältnisse an. Die Welt ändert sich gravierend, egal welches Tempo Deutschland aufnimmt. Der allgemeine raue Ton ist dabei kein wirklicher Antrieb. Er ist nur der hässliche Abrieb. Ich spüre bei unseren Besuchern, die wegen des Honigschildes klingeln und eine unerwartete kurzweilige Verkostung erleben, immer öfter, dass unser herzlicher Umgang überrascht. Als säßen die Naschenden für einen Moment wie hin gebettet auf dem Stuhlpolster, irgendwie matt und ungeschützt, weil „bemuttert“. Hier gibt es kein Getöse, wir steuern gegen den Trend, auch wenn man/frau das vielleicht als altmodisch empfindet. Ich nenne das schlicht mitmenschlich. Habt ein schönes Wochenende allerseits!

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