Morgenstunde (396. Blog-Notat)

Sie sind da – die Gute-Laune-Kalender! Halbe Kraft in den Druckereien brachte die Termine ins Wanken. Corona bedingt waren auch hier die Abstände beim Arbeiten zu schaffen und logischerweise kam dabei weniger zustande. Gestern am frühen Abend sind die Schräge-Vögel-Kalender für 2021 eingetroffen. Mit einem kleinen Abendessen mit der Verlegerfamilie haben wir ihre Ankunft „gefeiert“. Sind schön geworden, ich finde, noch besser als der erste seiner Art. Jetzt steht er im Atelierfenster und wirbt für sich. Man kann ihn unter der ISBN 978-3-9468815-39-6 mit ein bisschen Geduld im Buchhandel ordern, ich habe nur ein paar Exemplare für Atelierbesucher (denn Märkte gibt es dieses Jahr für mich nicht) erworben. Aber das war nicht das einzig Besondere am gestrigen Tag, eine Stunde vor dieser Ankunft hielt ein Auto unter unserer Straßenlinde und zwei Frauen sahen sich vorsichtig um. Ganz offenbar wollten sie in Atelier und so war es auch. Eine Blogleserin aus Zwickau hatte sich mit ihrer Freundin unangekündigt zu mir aufgemacht, um sich das Atelier und den Garten live anzuschauen. Sie hatte Glück, wir waren erreichbar. Vielleicht hätten wir noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht, aber diese eine Stunde vor der nächsten Verabredung, konnten wir uns schenken. Sehr spannend für mich, wenn sich stille Blogleser selbst zeigen und erzählen, wie zum Mitlesen fanden, gewöhnlich sind Blog-Leser schweigsam und unerkannt. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnung.

 

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Morgenstunde (266. Blog-Notat)

Der Leser – das unbekannte Wesen ist heutzutage nicht nur mehr ein geflügeltes Wort in allen Redaktionsstuben, die Ironie in dieser vagen Wahrnehmung wird zukünftig vollkommen erblassen. Die Suche nach den Leseinteressen spezieller Zielgruppen hatte in der Vergangenheit ganze Verlagshäuser umgetrieben. Für meinen Blog waren die nie relevant, denn ich verkaufe hier nicht Hochglanzblätter oder Lippenstifte, ich erzähle lediglich aus meinem Tag, meinem Schaffensprozess und äußere meinen Gedanken über Gott (das unbekannte Wesen) und die Welt. Wer das mitliest, unternimmt es freiwillig und kostenfrei und doch war es für mich immer auch interessant in der Blogstatistik auf dem Dashboard (Instrumententafel – für meine Leser nicht einsehbare Arbeitsplattform) nachzusehen, woher die Leser kommen.  Als ich 2013 mit dem Bloggen begann, gab es da auf der Weltkarte nur wenige rot gefärbte Punkte, inzwischen ist sie großzügig eingetönt. Aber weil diese Ansicht wahrscheinlich bald Seltenheitswert haben wird, zeige ich sie Euch heute mal. Unter dieser Karte befinden sich die Flaggen der Länder und die Anzahl der Zugriffe auf die Seiten, doch seit kurzem hat den obersten Rang mit den meisten Klicks eine „Unbekannte Flagge“ eingenommen, darunter dümpeln wesentlich kleinere Anzahlen über die letzten nicht anonymen Wesen im Netz, die sozusagen noch Flagge zeigen.
„Unbekannt“, das hat mich verwirrt. Ich dachte erst an Computer-Kobolde, kriminelle Hacker oder dergleichen und kontaktierte einen befreundeten Spezialisten. Wer surft da unter unbekannter Flagge? Der Spezi meinte nur ganz gelassen: Das seien die Folgen der Datenschutzbestimmungen. Herrje, da wird in Bälde meine Weltkarte wieder völlig blütenweiß sein und meine schöne Motivation „zu funken“ irgendwie lädiert. Wie schade.

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