Gestern hatten wir unser alljährliches Kürbisfest im Dorf, wo wir mit einem Buch-und-Honigstand dabei waren. Kaltes Regenwetter draußen. Schon als ich vor das Häuschen trat, wurde der Atem labil. Das geht dann immer schlagartig – Tür auf und zack, Atemwechsel. Die ganze schwere Schlepparbeit hatte der Liebste allein verrichtet, ich musste nur da sein… Gepackt hatte ich am Vortag und die Kuchenspende am frühen Morgen gebacken. Das nenne ich nicht überstrapaziert. Im beheizten Dorfsaal war schnell die Luft verbraucht, doch man wollte die warme Luft nicht rauslassen… So trieb der dünne Atem den Blutdruck an, ich sah die ganze Zeit unscharf. Ach schade, dabei wars doch heiter um mich herum, alle hatten sich Mühe gegeben, ein launiges Fest hinzulegen, was auch gelang. Vielleicht sollte der Imkergatte nächstes Jahr allein seinen Honigstand betreiben und ich die Bücher im Atelier lassen…
Schlagwort: Älterwerden
Morgenstunde (1063. Blog-Notat)
Am Meer merkte ich erst so richtig, wie geschwächt ich noch von den schlimmen Winterinfekten bin. 47 Kilo… Wenn ich von meinem Buch im Freisitz des Café Asgard aufsah, humpelten und ächzten noch viel kränkere Menschen als ich über die Promenade von Bansin. Seltsam tröstlich. Der Liebste war wieder der Schnell-Läufer am Strand. Man muss im Älterwerden loslassen, denn die Abschiede von den schönen Alltäglichkeiten kommen für jeden zu einem anderen Zeitpunkt. Wenn man reichlich 30 Jahre zusammenlebt und zusammenarbeitet, ist das nicht so einfach. Aber es nützt nichts aneinander herumzuzerren. Das Glück braucht lange Leinen… Und nun sind wir wieder zuhause in der sattgrünen Schorfheide. Das aufgeräumte Atelier hat noch ein bisschen Pause, ich will etwas Gärtnern, den Bilderspeicher einrichten (Pfingsten kommen vielleicht die ersten Bildergucker auf den Hof) und dem Imkergatten bei seiner ersten Honigschleuder helfen. Die süßen Zeiten des Jahres beginnen gerade wieder 😊…

