Morgenstunde (248. Blog-Notat)

Büchertisch im Atelier.

Fünf Grad in der Morgenstunde. Da haucht der Winter, er kommt schnell im scharfen Wind voran. Am Geschichtenbaum tanzen wild die roten Glaskugeln und die Moosmännchen verlieren hier und da ihre grünen Schöpfe. Ich werd‘ sie nachher einfangen. Heute stehen nur noch Beschaffungs- und Aufräumarbeiten an, alles ist so gut wie fertig, und was nicht zu schaffen ist und auch in den letzten Minuten vor dem Veranstaltungsbeginn nicht verstaut werden kann, wird verkleidet. In Berlin haben wir dazu einfach alles in Kisten gepackt, sie zusammengeschoben und der Kastenfläche ein derbes Leinen übergezogen. Obendrauf kam die große Zeichenmappe zum darin Blättern. Das ganze Gebilde sah schlussendlich immer wie ein professionelles Pult aus.

Der Geschichtenbaum mit 10 Märchen im Gartenblock und fünf Lyriksterne.

Und so mancher fragte uns beiläufig in der leergeräumten Wohnung: „Wo schlafen Sie eigentlich?“ Ha, da hatten sie uns erwischt. Die schmale Kammer, in der wir nachts auf dem Hochbett ruhten, war während dieser Stunden der einzige Winkel, der nicht öffentlich zugänglich war. Dort türmten sich die Mäntel und Schuhe und zog sich unser Pausenclown seine Maskerade an. Tja, so wars. Und jetzt?
Die Palletten-Türme des Imkergatten bekommen einfach schneeweiße Tücher übergeworfen und chic ist es 😊. So geht Verwandlung zum Stehtisch. Die geschieht allerdings erst am Sonntagvormittag, wenn die Feuerschale im Hof bestückt wird… Wie immer hat es der Liebste geschafft, auf den allerletzten Drücker seinen „aufgetauten“ Honig zwischen all das zu schieben. Ehrlich, damit hatte ich bei der Planung des „Advents im Atelier“ nun überhaupt nicht gerechnet. Es ist nicht die Zeit, aber der Gute hat ja nun seit vier/fünf Tagen seinen Wärmeschrank funktionstüchtig, da tun sich mir ganz neue Saiten auf, der Samstag gehört also der Etikettierung… Habt ein schönes Wochenende alle miteinander!

 

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