Mal ehrlich, mir fehlt zur richtigen Stimmung der Schnee. Müssen ja nicht Berge sein. Schaut mal, so sah es vor drei Jahren vor unserem Häuschen aus. Das ist doch was…. Also bitte: Weg mit der Vorfahrt für frühlingshafte Hochdruckgebiete im Dezember und Platz für ein schönes Schneelicht !
Habt alle miteinander einen schönen dritten Advent!
In „Berlin Beirut. Eine Lüge zu viel“ schlägt die Bernauer Autorin Gitta Mikati ein unbekanntes Geschichtskapitel auf:
An dem Tag, als die ergebnislose Suche nach dem Skelett eines Türstehers im Berliner Umland durch die Nachrichten ging, wusste Gitta Mikati, sie muss die Umstände des Menschenschmuggels über Berlin Schönefeld nach Westberlin aufschreiben und damit altes Leben berühren. Das ist 20 Jahr her.
Nicht nur, dass der Stoff es in sich hatte, es brauchte dafür auch die große, unbekannte Form. Bisher hatte sie ausschließlich Kurzgeschichten und Kurzkrimis geschrieben. Für den großen Spannungsbogen führte sie im Milieu am Stuttgarter-Platz intensive Gespräche. Als Ehefrau eines Libanesen war sie seinerzeit mittendrin in den Problemen der Bürgerkriegsflüchtlinge. Als Beamtin bei der Berliner Polizei bekam sie eine andere Draufsicht auf die kriminelle Energie, die aus der Not anderer Kapital schlug. Heruntergebrochen in fiktive Literatur findet Gitta Mikati zu einer spannungsdichten Erzählsprache, die den Leser nicht mehr aus den Fängen lässt.
In „Berlin Beirut. Eine Lüge zu viel“ taucht der Leser ein in die Geschäfte eines Klans, der das Geld aus dunklen Geschäften in der Diskothek Big Apple reinwäscht. Mikati erzählt aus der Perspektive der jungen Maria, die im Big Apple im Kassenhäuschen sitzt und notfalls weiß, wie man die Geldkassette mit einem Baseballschläger verteidigt. Eines Tages im Frühjahr 1977 wartet Maria am Grenzübergang Berlin Friedrichstraße auf Mahmoud, der aus Beirut kommt. Sie lehrt den jungen Fremden, der kein Wort Deutsch spricht, auf wenigen U-Bahnkilometern das Zauberwort „Asyl“. Es schützte vor dem Abschiebe-Gewahrsam und war die Eintrittskarte in die westliche Welt. Aber hier begegnen die Flüchtlinge zuerst ihrer Schattenseite.
Gitta Mikati schlägt in ihrem Debüt-Roman, der schon als Manuskript 2012 auf der Leipziger Buchmesse einen Publikumspreis bekam, ein weitgehend unbekanntes deutsch-deutsches Geschichtskapitel auf. Der Menschenschmuggel aus dem Libanon brachte von 1975 bis 1990 der DDR Devisen, für die man keine Skrupel kannte. 900 000 Visa und Flugtickets wurden damals ausgestellt. Zugleich hoffte man offenbar mit den tausenden Flüchtlingen den deutschen Westen zu schwächen. Der Roman „Berlin Beirut. Eine Lüge zu viel“ bekommt in den Tagen der aktuellen Flüchtlingskrise ganz ungewollt eine hochaktuelle und brisante Note, doch als sie begann, war das Buchmanuskript längst geschrieben.
Seit zwei Jahren lebt Gitta Mikati in Bernau. Lange hat ihre Literaturagentin gebraucht, einen Verlag für den knisternden Stoff zu finden. Dieses Warten blockierte den Schreibfluss der Frau. Sie nutzte die Zeit umzuziehen und ihre neue Heimatstadt zu entdecken. Im September 2016 erschien das Buch im DIVAN Verlag. Nun endlich kann sie loslassen, um ein neues Spannungsgeflecht für uns zu verdichten. Sie verrät schon einmal worum es diesmal geht: „Es wird wieder eine Mischung aus Fakten und Fiktion sein. Terror und Umweltkatastrophen sind das Thema.“
Petra Elsner
Gitta Mikati, Roman „Berlin Beirut. Eine Lüge zu viel“, 256 Seiten, erschienen bei DIVAN, Klappenbroschur, 15,90 Euro, ISBN: 978-3-86327-036-0
Niko liebt Schuhe, besonders die knallroten, die bei den Frauen als Glücksschuhe gelten. Er ist gerade auf leisen Sohlen mit seinem Schuhputzkasten unterwegs, um sich vor der großen Oper – wie jeden Abend – in Position zu bringen. Ein guter Standort, denn wer will schon mit schmutzigen Schuhen ein so erhabenes Haus betreten? Besonders bei Schmuddelwetter kommt der echte Opernfreund nicht an Niko vorbei, zumal keiner einen derart wunderbaren Glanz auf das Leder zaubern kann wie der junge Mann, den es aus der türkischen Stadt Patara hierher verschlagen hat. Einen seltsamen Wanderstab führt er immer bei sich. Das uralte Stück ist das Einzige, was ihm von seiner Familie geblieben war. Weil aber Niko ein ehrlicher und immer gut gelaunter Schuhputzer ist, kommt er überall gut an und so nicht in Not. Jetzt schneit es nasse Flocken in der Stadt an der Spree, und Niko lächelt dazu: Schuhputzerwetter.
Kurz vor der Oper quietschen plötzlich Autoreifen sehr laut. Aus einer schwarzen Limousine springen vier Männer, öffnen den Kofferraum, hieven eine Truhe empor, schleppen sie auf den vereisten Gehweg und schieben sie mit einem mächtigen Drive auf Niko zu. Während die Truhe noch schlittert, springen die Vier zurück in den mysteriösen Wagen, einer setzt noch einen Esel auf die Straße, dann rasen sie davon. In dieser Stadt, in der an jeder zweiten Ecke ein Spielfilm gedreht wird, nimmt nicht wirklich jemand Notiz von der Aktion. Man ist eilig unterwegs und hat kein Auge für merkwürdige Inszenierungen. Nur der Schuhputzer steht wie angewurzelt und liest das Schild an der Truhe „Für Niko“. Der Esel ist inzwischen der Truhe gefolgt, nun zupft er an Nikos Ärmel, als wenn er sagen will: „Mach sie endlich auf!“ Das tut er dann auch und glaubt dabei seinen Augen nicht. Aus dem rot gefütterten Innern funkeln ihm Gold, Silber und Edelsteine entgegen. Niko schließt blitzschnell und sehr erschrocken die seltsame Fracht. Die kann ihm einfach nicht gehören. Aber hat er nicht am Rande eine Schriftenrolle gesehen? Nur einen Spalt öffnet er wiederholt die Truhe, fingert nach dem Papier und findet darin diese Nachricht: „Es ist der Rest, den Dein Urahne nicht unter die Leute gebracht hat. Gehe, und walte Deines Amtes!“ Welches Amtes?
Ein Bettler stört Nikos Gedanken: „Haste mal ein paar Cent?“ Der Schuhputzer greift wie selbstverständlich in die Truhe und reicht der ärmlichen Gestalt ein paar Goldstücke. „Oh, danke, großer Nikolaus, für diese opulente Gabe“, spricht der Bettler. „Wie kommst du denn darauf? Ich der Nikolaus?“, fragt Niko. „Na, du trägst seinen Bischofstab und machst den Armen erlesene Geschenke! Heute ist der 6. Dezember, du musst es einfach sein. Verstell’ dich nicht, ich habe dich erkannt.“ Niko ist nicht nur deshalb irritiert. Aber gut, wenn er heute einen sehr speziellen Tagesjob übernehmen soll, warum nicht? Den Inhalt der Truhe wird er schon rasch unter die Leute bringen. Der junge Mann lädt den wertvollen Kasten auf den Esel und tippelt durch die Stadt. Mit vollen Händen verschenkt er Gold, Silber und Edelsteine, doch so sehr er sich bemüht, die Truhe leert sich nicht, ihr Inhalt scheint nachzuwachsen. Als der Tag sich neigt, hat Niko begriffen: Er ist jetzt der neue Nikolaus, und nächstes Jahr, zur selben Zeit, wird er wieder mit der Truhe losstiefeln und die Menschen beschenken. Eine wirklich herzliche Aufgabe, aber all die anderen Tage will er weiter nur der Schuhputzer mit dem seltsamen Wanderstab sein.
Diese Lesekostprobe steckt als Adventsgeschichte in meinem Buch “Von der Stille des Winters”.
Erhältlich ist das Buch über diese Koordinaten:
Petra Elsner, „Von der Stille des Winters“, Hardcover, 92 Seiten, 2. stark erweiterte Auflage (des Dezemberlesebuches), zahlreiche Illustrationen von Petra Elsner, ISBN: 978-3-943487-79-4, Preis: 20 Euro, erschienen in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk
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Die Bücher sind da. Bei dem Anblick bin ich wirklich glücklich und: still. Ich hoffe, Ihr habt Freude an diesen Winter- und Weihnachtsgeschichten aus der Uckermark, dem Barnim und Berlin… bin gespannt.
Wenn das Jahr seinen dunklen Mantel überstreift, beginnt die Zeit der Legenden und Geheimnisse. Seit 19 Jahren bin ich ihnen auf der Spur und schreibe jedes Jahr eine neue weihnachtliche Geschichte. Und das kam so:
Das Mädchen Mo
Mo liebte es zu Kochen und Schlagzeug zu spielen. Sie sammelte Puppen und ihre Leidenschaft galt eher den Frauen. Wohl deshalb hatte sie Thüringen verlassen und sich im Dschungel Berlins versteckt. Aber Weihnachten musste sie unbedingt in den Schoß der Familie schlüpfen – das war heilig. 1995 klappte das nicht. Sie bekam keinen Urlaub und musste im „Briefe an Felice“ kochen. Dort hatte ich in besagtem Jahr eine Ausstellung mit meinen Arbeiten: Beize auf Packpapier hängen. Und eine dieser Nachtgestalten hatte es Mo so angetan, dass sie mich immer wieder nötigte, sie brauche dieses Bild, habe aber kein Geld. Ich lächelte dazu nur milde, ich hatte auch keins.
Tage vor Weihnachten hockte Mo in unserer gemeinsamen Stammkneipe um die Ecke, die damals noch Fiasko hieß und heulte. Sie hatte Heimweh nach ihrem Puderzuckerstädtchen. Umso näher das Fest rückte, desto unleidlicher wurde die junge Frau. Heilig Abend in der Nacht. Mo hatte längst Kochschluss und lümmelte träge am Fiasko-Tresen. Ich hatte nachmittags den „Schlagzeuger auf dem Mond“ eingepackt und als wir gegen 23 Uhr den Szeneladen betraten, rutschte Mo vom Hocker, griff sich das Paket und verließ mit einem „Oh, da kommt ja mein Weihnachtsgeschenk!“ – ohne ein weiteres Wort das Quartier. Nach diesem Erlebnis begann ich meine Weihnachtsgeschichten zu schreiben, die allermeisten habe ich erfunden und nicht wie diese selbst erlebt. (pe, diese Begebenheit ist nicht im Buch enthalten.)
Erhältlich ist das Buch über diese Koordinaten:
Petra Elsner, “Von der Stille des Winters”, Hardcover, 92 Seiten, 2. stark erweiterte Auflage (des Dezemberlesebuches), zahlreiche Illustrationen von Petra Elsner, ISBN: 978-3-943487-79-4, Preis: 19,99 Euro, erschienen in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk Angermünde, heute in Schwedt
Bei einem Atelierbesuch zweier Lehrerinnen im vergangenen Winter fragten mich die Frauen, ob ich auch in Schulen lesen würde. Ja, na klar. Aber plötzlich wurde im Oktober aus der Lesung ein PROJEKT. Hm. Das hatte ich noch nicht, aber morgen ist gewissermaßen das Debüt dazu. Es hat ein wenig mehr Vorbereitung gebraucht. Nicht der Texte wegen. Die waren ja längst geschrieben. Es brauchte für die Grundschüler verschiedene Ausmalblätter zu einer Bernauer Sage und zwei Figuren – einen kindlichen Kobold und eine zarte Fee – die als Sympathieträger und Zugang zu den alten Sagen fungieren. Drückt mir die Daumen…
Seit 19 Jahren schreibt die Autorin und Illustratorin Petra Elsner Weihnachtsgeschichten für den Märkischen Markt und das wird auch dieses Jahr wieder so sein. Wie es dazu kam, dass sie Weihnachtsgeschichten erfinden wollte, erklärt sie so:
„Wenn es am 24. Dezember endlich dämmerte, zog mein Vater mit seinen zwei kleinen Töchtern um die Höfe und spielte mit uns unterwegs: ‚Wer entdeckt den ersten Weihnachtsbaum hinter den Fenstern?‘ Danach begannen wir Mädchen zu betteln: ‚Ach, Vati, erzähl uns doch eine Geschichte!‘ Und er begann uns jedes Jahr wieder mit dieser Endlosgeschichte zu foppen: ‚Es war einmal ein Mann, der hatte sieben Söhne. Da sagten die Söhne, Vater erzähl uns eine Geschichte. Da fing der Vater an: Es war einmal ein Mann, der hatte sieben Söhne …‘ Ich glaube, er kannte keine andere Geschichte. Wir Kinder waren immer einigermaßen froh, wenn der Spaziergang gegen 16 Uhr endete und uns ein Glöckchen ins Weihnachtzimmer rief, wo eine prächtige Kiefer, geschmückt mit roten Kugeln, Lametta, weißen Lichtern und funkelnden Wunderkerzen, uns erwartete. Dieses Anstaunen des funkelnden Baumes war für mich der schönste Moment vom ganzen Fest, bei dem die gesamte Familie beieinander war, die Alten und die Jungen. Es gab knusprige Nussplätzchen und selbstgebackenen Stollen. Oma sang mit brüchiger Stimme ‚Stille Nacht…‘ und Mama zupfte dazu die Laute. Es blieb für zwei Generationen genauso.Als meine Eltern nicht mehr lebten, begann ich Weihnachtsgeschichten zu erfinden. Mein Sohn war längst erwachsen, doch ich hatte plötzlich das Bedürfnis, etwas in diese Zeit zu legen – eine freundliche Zutat für ein festliches Miteinander. Erst für Freunde, dann auch für Zeitungsleser, jedes Jahr eine neue und so kam es, dass ich mit diesen Geschichten in die Advents- und Weihnachtszeit anderer Familien geriet.“
Alle diese Geschichten erschienen 2013 zunächst mit Softcover in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk Angermünde als „Dezemberlesebuch“. Die Auflage ist inzwischen vergriffen. Nun kommt es Ende November 2016 zu einer stark erweiterten Neuherausgabe mit Hardcover und Lesezeichenbändchen. Sie erscheint unter dem Titel: „Von der Stille des Winters“. Die Geschichten spielen in der Uckermark, dem Barnim und der Stadt Berlin. Es sind berührende, besinnliche, festliche, frohstimmende Erzählungen und moderne Märchen, die sich hier zu einem heimatlichen Lese- und Geschenkbuch für die ganze Familie versammelt haben.
Ab Ende November 2016:
Petra Elsner: „Von der Stille des Winters“, Winter-, Weihnachts- und Jahresendgeschichten, 92 Seiten, Hardcover, mit zahlreichen Illustrationen der Autorin, Preis: 19,99 Euro, ISBN 978-3-943487-79-4
So wird es aussehen – das neue Cover zu meinem komplett überarbeiteten Winter-Weihnachtsbuch. Es wird mehr als nur eine erweiterte, zweite Auflage des Dezemberlesebuches sein. Unterwegs entpuppt sich die Anreicherung des Buches als Neuherausgabe mit neuem Titel, mehr Geschichten, Hardcover und Lesezeichenbändchen. Der Verlag hat sich wahrlich Mühe mit dem Geschenkbuch gegeben! Ende November kommt das Buch für die ganze Familie aus der Druckerei.
Nach dem Wintermarkt in Annenwalde wurde ich heute im Netz gefragt, ob meine Schorfheider Winterkarten auch online bestellbar sind. Nun möchte ich hier kein Lädchen aufmachen, aber für das saisonale Kartenset würde ich mal eine Ausnahme starten.
Die märchenhaften Winterkarten zeigen: das Kirchlein im Grünen, das Hotel Döllnsee, den Kaiserbahnhof von Joachimsthal, den Askaniaturm von Eichhorst und die Kirche von Groß Schönebeck. Das Set kostet 5 Euro, zzgl. Versand von 1,45 Euro.
Der “Winterliche Scheunenmarkt 2016” in Annenwalde ist Legende. Die Wiedergeburt des beinahe beerdigten Festes war ein gelungenes, regionales Ereignis. Nach neun Stunden stehend bin ich jetzt hübsch plattfüßig und müde. Danke allen, die meinen Stand besucht haben.
Das Atelier gleicht einem Chaoshaufen. Ich packe für den Winterlichen Scheunenmarkt in Annenwalde. Und wäre da nicht diese logistische Klippe zu nehmen, ich wäre in ungetrübter Vorfreude. Denn nicht nur für die Besucher des feinen Arrangements in der großen Gestütsscheune ist der morgige Tag ein stimmiges Erlebnis, auch für mich selbst. Es ist der Tag an dem für mich die Adventszeit anklingt. Die Neuherausgabe meiner Winter- und Weihnachtsgeschichten wird da noch nicht vorliegen. Mittwoch konnte die Korrektur abgeschlossen werden, Ende November wird es dann erhältlich sein. Hardcover, neuer Titel, neue Gestaltung, die das „alte“ Dezemberlesebuch in sich aufnimmt, sechs neue Geschichten reichern das Werk an. Morgen, am 19. November 2016, bin ich in der Zeit von 11 bis 18 Uhr, bei Kitty Weitcamps „Winterlichen Scheunenmarkt“ mit einem Stand dabei. Im Gepäck habe ich Bilder, Cartoons, alle meine noch erhältlichen Bücher („Schattengeschichten aus dem Wanderland – Schorfheidemärchen“, „Wallos seltsame Reise“, „Meander Memolos Zeitloch“, „Der Schatz der Baumriesen“, „Stumme Gänse – Gans köstlich“, „Vom Duft der warmen Zeit“), handgebauten Künstlerheftchen und vier Rabenkaten. Vielleicht sieht man sich.
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