Morgenstunde (930. Blog-Notat)

Es war eine mühselige Zupf- und Sammelwoche. Mit dem Heranwachsen des Gartens sind etliche kleine Schattenplätze entstanden, auf denen die einst gesteckten Frühblüher ein lichtloses Dasein führen. All diese blütenlosen Triebe habe ich in den letzten Tagen ausgegraben und auf Sonnenplätze gepflanzt. Es waren bestimmt Hundert. Mit Bokashi-Erde als Starthilfe auf dem sonst so sandigem Grund, begannen kaum später die ersten dünnen Krokusse und Blausterne aufzublühen. Ein Schauspiel. Es war ein bisschen, als würde ich Frühlingskinder erwecken…😊. Zur Gartenzeit im März gehört für mich auch, verwitterte Spielzeuge zu reparieren. Zum Beispiel zerbrochene Astrahmen für Märchenplatten und es gab die Neubemalung eines Vogelklotzes, der ganzjährig der Linde hängt.

Gestern habe ich ein bemerkenswertes Feedback zu „Morgenstill“ bekommen. Ich bin sehr dankbar für diese wunderbare Reaktion, denn ich war mir zuletzt nicht mehr gewiss, was dieser Text „wert“ ist. Einige Leser zeigten sich berührt, andere sagten gar nichts. Wenn man das Hemd weit aufreißt… kann es sein, es wird peinlich. Diese Worte stabilisieren mich gerade 😊!!! Denn natürlich wollte ich „Morgenstill“ nicht nur für mich schreiben, denn der Monolog wohnt ja in mir… Mit Erlaubnis teile ich Nachfolgendes:
Petra Wolf schrieb:

Liebe Petra,

nun habe ich Morgenstill gelesen, mehrmals, um alles aufzusaugen und auch wirklich zu verstehen. Ganz gelungen ist es mir noch nicht, muss ich zugeben. Doch ich finde es gar nicht schlimm, wenn Rätselhaftes stehen bleibt. Sehr beeindruckt bin ich von der Poesie deiner Sprache, deinen Wortbildern. Wie du deine Angst vor dem Tod beschreibst und wie sich diese Ängste wandeln in “wunde Splitter”, die in deine Geschichten fließen und dort dingfest gemacht werden. Dein Rückzug vom Leben, krankheitsbedingt, macht mich traurig, aber ich verstehe ihn. Die Kräfte müssen eingeteilt werden…
Liebe Petra, “Morgenstill” ist ein ergreifender Text über das Altwerden und Kranksein, fernab jeglicher “Betroffenheitsliteratur”, wie du das an einer Stelle benennst. Und so ganz nebenbei erfährt man auch noch eine ganze Menge über dich, das hat mir auch gefallen. Ich wünschte so sehr, dass du noch lange die Kraft haben mögest, viele Zeilen zu schreiben…

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Morgenstunde (783. Blog-Notat)

Es sind wieder mal Wuseltage in Haus und Garten. Der Imkergatte kratzt Beuten und ich bugsiere Komposterde von A nach B. Staubverbesserung 😊, denn Boden kann man es nicht nennen, was da auf dem Heideland beheimatet ist. In den Hochbeeten ist die erste Saat eingebracht und in Reihen dazwischen, die im Winter gewonnene Terra Preta als Dünger. Ich bin gespannt, ob sich was verändern wird. Heute Morgen haben wir die erste selbstgemachte Butter verkostet – eine Offenbarung. Die schmeckt wie einst. Es ist schon krass, wie sich unsere Lebensmittel immer zum Schlechteren hin verändern. Dieses Verpanschen ist eine schlimme Unart. Zuerst bemerkten wir, dass sich gekaufte Butter immer schlechter schmieren ließ, dann, dass der runde Buttergeschmack nachließ. Machen wir also fortan die Butter fürs Brötchen selbst und nehmen die Gekaufte nur noch zum Kochen. Preiswerter ist hier das Selbstmachen nicht, aber genussvoller. Für 125 Gramm benötigt man 300 g Sahne. Im Atelier wird im Augenblick mal weniger… es gibt einfach draußen soo viel zu Schauen 😊 und Handtieren…

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Morgenstunde (489. Blog-Notat)

Der Liebste hat mir das Stangengerüst für die Bohnen aufgestellt und jetzt pflanze ich raus, was ich wochenlang vorgezogen habe und hoffe, dass uns späte Nachfröste verschonen. Die Gurken müssen noch eine Woche warten, denn einmal nur Null Grad und sie sind hin. So langsam beginnt die schöne Gartenzeit und dieses spritzige Maiengrün bringt einen geradezu in Verzückung.
Montag und Dienstag haben wir nach 12 Wochen, den 2. Impftermin mit Astra. Ein gemeinsamer Termin war nicht zu haben, also düsen wir zweimal die 50 Kilometer (eine Strecke) nach Norden. 200 Kilometer für zwei Piecks…Wie viele Kilometer werden wohl deutschlandweit für die Impferei verfahren worden sein? Viele. Aber dann, nach weiteren 14 Tagen haben wir den vollen Impfschutz fürs Erste. Das ist doch mal was, habt derweil ein schönes Wochenende!

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Morgenstunde (477. Blog-Notat)

Die Aufträge sind vom Zeichentisch und nun genieße ich die Gartenzeit. Der Kopf bekommt, bevor ich mir etwas Neues vornehme, ein bisschen Pause und die Augen auch. Ein Hauch von heilsamem Grün changiert im Land. Die Obstbäume stehen kurz vor der Blüte. Ich hoffe auf nichts, denn seit Jahren erfriert sie uns im Spätfrost, leider, leider. Nördliche Natur. Nach so einem Tag mit Gartenarbeit, spüre ich jeden jaulenden Muskel, frau ist Spätlese geworden. Noch kann das vorgezogene Gemüse nicht ins Freiland, aber tagsüber ich schleppe es schon in die Sonne. Russische Riesentomaten, Minigurken, Zucchini, Hokkaido… Die Hochbeete und die Tomateneimer sind mit frischer Erde befüllt und warten auf die frostfreie Zeit. Inzwischen ist überall gut zu tun. Es gilt den Kompost zu ernten, die Gartenmöbel zu ölen … Der Imkergatte ist auch aus seinem Winterschlaf erwacht und hat mit dem Säubern der Bienenbeuten begonnen. Der Raps ist spät dran in diesem Jahr, also haben die Wanderbienen noch ein bisschen Zeit. Gut so, denn auch im Winterhaus ist noch viel zu erledigen, in den nächsten Tagen öffnen wir wieder die Abdeckung zum Dachgeschoss und ich kann den Bilderspeicher einrichten – alle Jahre die gleichen Verrichtungen…PS vom Abend: Die erste Schwalbe ist eingetroffen.

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Morgenstunde (459. Blog-Notat)

Die zwei kleinen Teiche tauen seit Freitag und ehrlich, ich kann nicht anders, muss in den Garten, Laub aufnehmen und verkrautetet Winkel frühlingsfein harken – das ganze Wochenende lang. Wenn mir einer vor 20 Jahren gesagt hätte, ich könnte stundenlang gärtnern, dem hätte ich `nen Vogel gezeigt. Genutzt habe ich das Grün immer gerne, aber pflegen, nee. Das Erden brauche ich jetzt umso mehr.  Alles hat eben seine Zeit. Nach dem winterlangen Sitzen am PC ist das draußen Rumwerkeln einfach herrlich: Das Murmeleum braucht eine neue Bande und manche Holzfigur einen neuen Schliff. Im Atelier wachsen zwei Läutemännchen für den Lesegarten, erst abends bin ich wieder an meinem Klausurtext, aber der Kopf ist dann freier.  Corona hat die Projekte vieler Kleinverleger eingedampft, man/frau sehr geht vorsichtig voran, so muss ich mich beim Schreiben nicht hetzen, weiß eh keiner, wann dazu ein Buch dazu herauskommen kann. Also: stetig weiter, aber ohne Druck, das fühlt sich gut an. Habt einen schönen Sonntag alle miteinander, ich verschwinde derweil ins Frühlingslicht.

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Morgenstunde (224. Blog-Notat)

Herbstzeit.

Der Liebste war in den Pilzen und brachte einen Korb mit dunklen Maronen und knackigen Steinpilzen mit. Sie füllten vier Trockensiebe mit „Winterfutter“ und nun duftet es im ganzen Häuschen nach Pilzen. Einmal pro Woche gibt es bei uns Spaghetti mit Waldpilzen in Sahnesoße. Dieses Jahr bangten wir schon, dass vielleicht daraus nichts werden würde. Aber nun doch, die paar essbaren Pilze aus dem Garten hätten das längst nicht gebracht.
Nach langer Zeit haben wir an diesem Wochenende endlich mal wieder richtige Draußentage mit Gartenarbeit, Waldläufen und Bienenfütterung. Allerdings werden wir das übliche herbstliche Arbeitsprogramm nicht schaffen, zu oft sind wir derzeit unterwegs. Im Grunde ist das auch nicht so dramatisch, denn ein unaufgeräumter Garten ist gut für die Vögel und Igel. Mein Lieblingsplatz schmückt sich derzeit mit einem wunderschönen Fliegenpilz, einer von vielen – zurzeit sprenkelt sich ein rotes Leuchten durch das Gartenquartier. Kommende Woche plane ich Schreib- und Konzeptionszeit, mal sehen, was wird. Auch ein paar Besucher haben sich angekündigt, es wird also gesellig und informativ werden. Sehr schön.
Einen entspannten Sonntag wünscht Euch Petra

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Morgenstunde (198. Blog-Notat)

Es sieht im Kräutergärtchen schon sehr spätsommerlich aus, da lasse ich die „Unkräuter“ gewähren, meine, der Gartenfleiß lässt ein wenig nach. Die drei Elfchen unterm Wunschbaum hatten heute Nacht einen spielsüchtigen Waschbären zu Besuch. Es schaut nur noch eins aus dem Gras, die anderen beiden hat es dahingerafft. Aber das verwaiste Flügelmädchen wird nicht lange solo bleiben, ich repariere die Schwestern nachher sogleich. Der Waschbär war wohl auf dem Weg zu den Pflaumenbäumen, die so viele Früchte notreif abgeworfen haben, obwohl ich sie in der Hitze täglich gegossen habe, sie hatten offenbar Sonnenstress. Irgendwie ist es zurzeit schön in den Garten zu gehen und immer ein paar Hände voll zu ernten: Tomaten, Gurken, Zucchini, unterwegs ein paar Beeren und Kräuter. Die Gurken habe ich gestern an Stangen hochgebunden, um im Hochbeet neue Kohlrabi-Pflänzchen in die Erde bringen zu können.
Ihr merkt schon, es ist Wochenende – ganz entspannt, eine neue Geschichte winkt schon aus der Ferne. Montag ist sie vielleicht näher gekommen …
Habt alle miteinander eine gute Zeit!

 

 

Und abends sind es wieder drei…

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Morgenstunde – Unverhoffte Gartenzeit (172. Blog-Notat)

Die Gurkenblüten hatten heut Nacht wohl Schüttelfrost (2 Grad Minimum), aber sie haben ihn überstanden. Da war ich heute gedanklich auf Waben entdeckeln und niedere Hilfsdienste eingestellt, aber der Imkergatte meinte, seine Vorbereitungen wären doch noch nicht abgeschlossen… Tja, wir haben unterschiedliche Tempi, immer schon und ich hab nun unverhofft nichts im Block. Aber bei so einem prachtvollen Festtagswetter muss ich auch nicht im Atelier irgendwas erfinden. Also Gartenzeit, abschlaffen, grillen, Honig schleudern ist dann morgen…

Die heutigen Blicke aus dem Mittelgarten. Vor 11 Jahren war das alles ein blankes Wiesenland …




   

So sah es hier im Frühjahr 2008 aus…          Erste Anfänge für den Blumenmond. Jeder Stein musste hergetragen werden, wir haben nicht mal Kiesel im Boden… Und dahinter hatten wir mitten im Februar schon mal einen kleinen Teich angelegt…

und so sieht der Blumenmond jetzt aus…  

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